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Begabtenförderung

Jedes Kind hat individuelle Stärken und Schwächen. Dem wollen wir durch eine Vielzahl an Modulen gerecht werden.

Die Schule ist ein Netzwerk, in dem Kenntnisse vermittelt werden, sich die Persönlichkeit entwickelt, Freundschaften Sicherheit geben und soziale Kompetenzen erworben werden. Und weil die Schülerinnen und Schüler unserer Schule so verschiedene Lerner sind brauchen sie (vielleicht) verschiedene Anforderungen und Stundenpläne, damit die Freude am Lernen erhalten bleiben kann.

Optimierung und Aktualisierung Förderkonzept

Unser Förderkonzept, welches aus den Coachingmodulen (Lernbegleitung und Fachberatung) sowie dem Hausaufgabentraining besteht, wird im laufenden und darauffolgenden Schuljahr optimiert und an die Bedürfnisse unserer Schüler*innen gerade auch in Bezug auf die momentane Situation angepasst. Für das laufende Halbjahr bedeutet dies konkret, dass wir das Hausaufgabentraining um bewährte Elemente des Lerncoachingmoduls und der Fachberatung sowie vor allem um eine stoffliche Vermittlung der Basiskompetenzen in den einzelnen Fächern erweitern.

Begabten­förderung durch unser Drehtür­modell

Neben vielfältigen Förder­möglichkeiten im Schulalltag bieten wir am Gymnasium Rodenkirchen die „Begabten­förderung“ an. Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht konstant sehr gute Leistungen und ein hervorragendes Lern- und Arbeits­verhalten zeigen,  die eine außer­gewöhnliche Begabung in einem oder mehreren speziellen Fächern besitzen oder bei denen Hinweise auf Hochbegabung vorliegen, können für das Drehtür­modell vorgeschlagen werden. Die Bezeichnung Drehtürmodell steht für das Konzept, dass die talentierten Kinder in einzelnen Schulstunden den planmäßigen Unterricht verlassen und ein zusätzliches Fach belegen. Sehr häufig bedeutet das für Kinder der 6. Klasse, neben dem gewählten Französisch­unterricht  zusätzlich in der Parallelklasse gleichzeitig am Lateinunterricht teilzunehmen. So werden zwei Sprachen in der gleichen Zeit gelernt, in der die Mitschüler eine Sprache lernen. Natürlich erfordert solch ein „Drehtüren“ einen erhöhten Arbeits- und Lernaufwand. Durch Patenschüler in beiden Klassen wird dafür gesorgt, dass Hausaufgaben übermittelt werden und der verpasste Lernstoff nachgeholt werden kann. Französisch/Latein ist nur ein Beispiel. Kinder, die natur­wissen­schaftliche, geisteswissenschaftliche oder musisch/­künstlerische Be­gabungen zeigen, können den Unterricht eines bestimmten Faches in höheren Jahrgängen besuchen, z.B. können Chemie oder Informatik früher belegt werden, als sie im Stundenplan vorgesehen sind. Die Möglichkeiten sind vielfältig und werden in Gesprächen mit Eltern und Kindern individuell festgelegt. Wir können Kontakte herstellen zu außerschulischen Partnern und der Universität und können bei Interesse auch dort Lernbausteine entwickeln, Veranstaltungen auswählen oder spezielle Aufgaben stellen, so dass wir hoffen, den Neigungen der Kinder zu entsprechen und sie gemäß ihrer Fähigkeiten zu fördern und zu fordern. Im idealen Fall ist es uns sogar möglich, durch freiwilliges Engagement von Kolleginnen, Kollegen und Referendarinnen und Referendaren kleine Neigungskurse speziell  ausgerichtet auf die Teilnehmer einzurichten, wie z.B. eine Französisch Theater-AG, ein Junges Musik-Quartett oder einen Englisch-Konversationskurs. Dieses Angebot besteht für Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 9 in Absprache mit Klassen- und Fachlehrerinnen und -lehrern.

Studium Universale

Im Schuljahr 2011/12 wurde erstmalig das Studium Universale für die Oberstufe eingeführt. Auch hier sprechen wir die besonders fleißigen und begabten Schülerinnen und Schüler an. Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fachgebiete oder externe Referentinnen und Referenten werden einmal im Monat zu völlig verschiedenen Themen außerhalb der unterrichtlichen curricularen Vorgaben im Stil einer Vorlesung (Übung) referieren und so Einsichten in Spezialthemen bieten, die einen Überblick verschiedener Fachwissenschaften verschaffen. Ansprechpartnerin ist Frau Bätz. Es folgt eine kleine Auswahl vergangener Themen:

Unterrichts­assistenz

Ein weiterer Baustein des Förderprogramms des Gymnasiums Rodenkirchen sind die Unterrichts­assistenten. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 8, die besonders gute Leistungen in einem speziellen oder mehreren Fächern zeigen und von Fachkolleginnen und -kollegen vorgeschlagen werden und gleichzeitig bereit sind, im Unterricht anderer, normalerweise jüngerer Klassen bei der unterrichtlichen Arbeit zu helfen. Sie können z.B. mit einzelnen, leistungsschwächeren Kindern üben, kleinere Gruppen bei vertiefenden Aufgaben betreuen oder beim Lernen unterstützen oder leistungsstarke Gruppen mit zusätzlichem, individuell ausgearbeitetem Material ausstatten. Denkbare Einsatzmöglichkeiten sind Experi­mentier­phasen in naturwissenschaftlichem Unterricht, Förderstunden in der Unterstufe oder Stationenlernen zu verschiedenen Themen.

Lern­coaching - Lern­beratung & Fach­beratung

Unsere Fach­beratung - Was ist das überhaupt?

Oft stehen Fachkolleginnen und -kollegen vor der Wahl, Schülerinnen und Schülern nach einer begonnenen oder erfolgten Lernbegleitung mit dem Aufarbeiten der Defizite in fachlicher Hinsicht allein zu lassen oder eine „klassische“ Nachhilfe zu empfehlen. Das selbstständige Aufarbeiten von fachlichen Mängeln fällt den Lernenden auch bei bestem Willen und hohem Arbeitseinsatz oft schwer. Oftmals erleben wir als Lehrkräfte, dass Schülerinnen und Schülern kurzfristig durch eine intensive stoffliche Einzelförderung geholfen ist, ohne dass jedoch ein Langzeiteffekt eintritt. Wieso sich also nicht Methoden und Strategien des Lerncoachings und der Lernbegleitung zu Nutze machen und die klassische Nachhilfe mit funktionierenden Methoden wie Verbesserung der Selbstkompetenz, Lernmotivation und Selbständigkeit des Lernens fachbezogen anreichern? Gleichermaßen verhält es sich an dem Punkt des Coachingprozesses, an dem festgelegt wird, auf welches Fach die Schülerin oder der Schüler nun den Fokus legt. Gerade an dieser Stelle fehlte bislang eine Fortführung und Erweiterung.

Begriffs­bestimmung, Ziels­etzung und Bausteine

Die Fachberatung ist ein Arbeitsprozess, der Diagnose, Lernplanung, Zielsetzung und Evaluation umfasst. Sie beginnt konkret mit einem Coaching-Modul, das die fachbezogene Organisations- und Selbstkompetenz stärkt, eine Motivationsanalyse und bis dahin angewandte Strategien und Lernmethoden unter die Lupe nimmt. Nicht nur in dieser Phase ist das Zuhören wichtig. Persönliche Belastungen im Alltag, andere psychische Einflussfaktoren müssen berücksichtigt werden, so dass auch dort ggf. eine Abwägung der Faktoren vorgenommen werden kann und die Schülerin oder der Schüler an andere Ansprechpartner, z. B. dem schulpsychologischen Dienst oder Sozialarbeitern, der Drogenberatung oder dem Vertrauenslehrer, weitervermittelt werden kann.

Bei der Diagnose werden neben konkreter Diagnose auf Basis eines Fachgespräches und der Klassenarbeiten oder einem online Diagnosetests die Ergebnisse der Lernbegleitung und die Förderpläne mit einbezogen. Bei der Diagnose sollten die Kompetenzstufen auf Basis des Curriculums mithilfe eines Kompetenzrasters berücksichtigt werden. Konkret wird im folgenden Baustein, der Fachberatung, die eigenständige Gestaltung des Lernprozesses unterstützt und Hilfe bei der Umsetzung des (Teil-)Zieles durch Strategievermittlung bzw. Evaluation gewohnter Lernmethoden angeboten, ein Materialpool bereitgestellt oder weitere Förderkonzepte, z. B. Schüler helfen Schülern, Unterrichtsassistenten organisiert. Aber auch eine stoffliche Vermittlung, wie sie von der Nachhilfe bekannt ist, kann erfolgen.

Wichtig ist zu kommunizieren, dass es nicht notwendigerweise direkt zu einer Notenverbesserung kommt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies in vielen Fällen der Fall ist, weil den Schülerinnen und Schüler nicht kurzfristig Stoff vermittelt wird, sondern sie nachhaltig ihre Selbstkompetenz und Lernweise verändern. 

Reichert (2016): Bausteine unserer Fachberatung.

Ein flexibles Stufenmodell

Um innerhalb der Sitzungen flexibel zu bleiben und auch die spiralförmige Bewegung des Prozesses aufzunehmen, hat sich das untenstehende Stufenmodell bewährt. Die gesamten Sitzungen umfassen die Spirale des selbständigen Lernens unter Anleitung, so dass die Schülerinnen oder die Schüler lernen, wie ihre Lernprozesse organisiert werden können. Auch bei den Teilzielen wird in der Beratung das Modell des selbständigen Lernens angewendet. Wie gehe ich beispielsweise mit einer zurückgegebenen Klassenarbeit um? Wie kann ich mich selber diagnostizieren und eine Stärken-Schwächen-Analyse durchführen, um dann Teilziele SMART zu setzen? Welche Strategien und Techniken wende ich an, um das Teilziel zu erreichen? Wie evaluiere ich mein Lernen am Ende und wie kann ich meinen gewählten Prozess gegebenenfalls korrigieren? Wichtig ist, dass während der Sitzungen dieser Prozess den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht wird, so dass sie erkennen, dass sie mithilfe dieser Struktur künftig auch ohne einen Berater oder eine Lehrkraft den Prozess durchlaufen können, d.h. ihre Kompetenz im selbständigen Lernen wird erweitert. An dieser Stelle sei angemerkt, dass eine Erweiterung dieser Kompetenz nur durch eine grundsätzliche Verankerung im Curriculum und in den Modulen für an den Unterricht gekoppelte Förderunterrichtsstunden gewährleistet ist.